Advent im übernächsten Jahr
In nächsten Jahr 2026 sind die Adventssonntage an folgenden Tagen:
1. Advent am 29. November
2. Advent am 6. Dezember (am Nikolaustag)
3. Advent am 13. Dezember
4. Advent am 20. Dezember
Advent! - Weihnacht!
Advent! In Duft und Dämmerstille ruh’n schlafbefangen Wald und Feld, Doch heimlich geht ein leises Weben vernehmbar durch die weite Welt, Es hängt die zarten Silbernetze verschwenderisch an Strauch und Baum, Und zwischen seinen feinen Maschen blickt still hervor der Weihnachtstraum. Weihnacht! Und leis’ mit goldnem Finger hat uns der Kindheit Hand berührt. Wir wandern schon die Märchenstraße die in der Wunder Reich uns führt. Sie steh’n mit großen stillen Augen, erwarten lächelnd unser Nah’n: Dass wir das Heil der Kinderreinheit zum zweitenmal durch sie empfang. Nun blüh’n im Dämmerschein der Dome Mysterien. Magisch lockt der Duft der Weihnachtsrose, die der Winter zu ihrem zartren Leben ruft. Auf Goldgrund grüßen alte Bilder, die ewig jung in holder Kraft. Es jubiliert ein Chor von Engeln dem, der erlösend Wunder schafft. Wir seh’n den Stern, den seltsam schönen, den Königen winken durch die Nacht. Wir seh’n sie reiten ihre Straße in altertümlich reicher Pracht. Die Weisheit, Kraft und Einfalt kommen, gezogen von der lichten Spur, und ihrem Zuge lauscht verzaubert in Feld und Wald die Kreatur. Der Hirten Lobgesang erhebt sich, zu grüßen das bestaunte Licht: "Das zarte Reislein, holde Mutter, der Mörderhand verstatt’ es nicht. Bewahr’ es wohl im heiligen Schoße. Wir lauschen jedes Spähers Tritt." Sie singen’s. Und von selgen Kindern singt’s hell ein Kreis von oben mit. Nun flammt der Stern mit hellstem Strahle wie aus dem Kern der Ewigkeit. Hier liegt der Gottmensch. Seine Hülle das raue Kleid der Dürftigkeit. Doch einer Mutter leuchtend Auge saugt in sein großes Auge sich. Und fühlt erschauernd drinnen wirken die Wonne aller Wonnen sich . . . Da schauern Wälder, beben Klüfte die unerhörte Kunde nach. Den Stern zu Häupten, geht die Botschaft des Heiles ihren Weg gemach. Und wird zum Donnerschritt der Kämpfe ihr sanfter Pfad: sie will nicht ruh’n, bis alles, was vom Schoß des Weibes, sich einigt in des Friedens Tun. Holdseliges Licht! In Kindes Auge wohnt einzig klar dein Gnadenschein. Dein Herr und Träger hat gesprochen: Ihr sollt so wie die Kinder sein. O Menschheit, lausche seinen Worten! Er steigt kein zweitesmal herab, dich aus dem Alltag neu zu schaffen, zu sprengen deiner Selbstsucht Grab. . . . So ist es uns ins Herz gegraben. Der Kindheit Griffel grub es fest. Dass keines dieser heilgen Bilder von seinem alten Goldgrund lässt. Und wenn sich neut die große Stunde, dann zittert Erd’ und Himmel mit. Und schweigend lauscht die Welt, die weite, der ewigen Verheißung Schritt.Albert Geiger, 1866 - 1915
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